Assemblage, 2018
Assemblage ist ähnlich wie Collage eine Montage von ungleichen Stücken; in diesem Fall ist es eine Zusammenstellung von Collagen, die wiederum ein größeres Werkstück darstellt. Dieses ist das
Ergebnis von vielen Arbeitsschritten. Der Titel Assemblage soll dabei daran erinnern, dass es sich auch bei der Produktion von Bildern um einen Prozess handelt.
Ich interessiere mich für kreative und künstlerische Prozesse, sei es bei Kindern oder Erwachsenen, sei es bei studierten Künstlern, Autodidakten oder Outsidern. Welche Veränderungen finden
statt, wenn wir uns kreativ, künstlerisch spielerisch betätigen? Welche Veränderungen finden in mir statt?
Persönlich arbeite ich gerne in Serien und gerne im Medium der Collage, meist in kleinen Formaten. Das ermöglicht mir, experimentell an eine Fragestellung heranzugehen, Materialien und
Techniken auszuprobieren, neue Methoden zu erlernen, spielerisch vorzugehen, spontan zu sein und Zufälle zuzulassen. Ich stelle mir selbst eine Aufgabe und versuche dann möglichst viele
Antworten bzw. viele Variationen zu schaffen, so lange, bis sich für mich das Thema oder das Material erschöpft hat.
In diesem Fall beginnt der Prozess mit der Herstellung von Collagepapier, das bemalt, bedruckt, bekritzelt wird, losgelöst von der Frage, was ich dann mit dem Papier mache oder ob das
irgendeinen Sinn macht. In einem weiteren experimentellen Schritt werden die Papiere ausgewählt, zerschnipselt und neu zusammengefügt. Wesentlich ist für mich dabei, in einen Zustand des FLOW
zu kommen, einen Zustand der Leichtigkeit, der Spontaneität, des Experiments, des Spiels. So entstehen dutzende Collagen. In einem weiteren kritischen Schritt wähle ich die Collagen aus, die
mir gefallen, die ich interessant oder ungewöhnlich finde, der Rest wird überarbeitet, ausgemistet oder recycled. Manche verschenke ich, verschicke sie als Karten, manche verdienen es, in
einen Rahmen gesteckt und an die Wand gehängt zu werden. Die besten Collagen entstehen oft sehr schnell und spontan, aber auch erst nach einer längeren Phase des Herumprobierens.
Manchmal entstehen dabei gegenständliche Arbeiten, meist sind die Arbeiten eher abstrakt. Abstrakte Bilder machen Freude, wenn einfach nur Farben und Formen wirken können, ohne dass ein Sinn
oder eine Bedeutung interpretiert werden muss. Es sind Satzzeichen zwischen den Worten und Sätzen. Ich denke, meine kleinen abstrakten Bilder können sich gut im Kontext mit anderen Bildern
und Gegenständen, im Rahmen einer bestimmten Wohnung, auf einer Bilderwand entfalten und mit diesen in Dialog treten.